Gluck, gluck, gluck – das ist die aktuelle Hintergrundmusik im Weinkeller. Die meisten Moste werden langsam zu Wein. Rekordverdächtig früh begann diese Lese am 7. September mit traumhaften Grauburgundertrauben. Es folgten Sauvignon Blanc, Spätburgunder und Chardonnay. Eine Anlage schöner als die andere. Doch der Wettergott hatte andere Pläne und so folgte auf einen der trockensten Sommer überhaupt ein viel zu nasser September. Hocherfreute Reben saugten das ganze Wasser halbverdurstet auf und die Beeren wurden praller und voller. Der Effekt waren sinkende Mostgewichte und aufplatzende Beerenhäute. Einhergehend erschien dann der Botrytis-Pilz auf der Bühne. Jener Pilz, der bei Idealbedingungen das Wasser in den Trauben verdunsten lässt und hochkonzentrierte, rosinenartige Beeren zurücklässt. Wenn dies nicht der Fall ist, steht strenges Sortieren der Trauben auf dem Plan. Direkt im Weinberg und anschließend nochmals im Weingut auf dem Sortierband. „Die Guten ins Töpfchen…“ und so weiter. Ein konträrer Jahrgang, der sich nun im Keller entwickeln wird und den wir mit Spannung erwarten können.